Sicherheit in der Liebe: Der unterschätzte Beziehungsturbo

Klar, am Anfang einer Beziehung ist alles aufregend: Neue Orte, neue Küsse, neue Lieblingsserien (die man aber nur gemeinsam schaut, eh klar). Doch je tiefer die Verbindung wird, desto mehr kommt ein ganz anderes Bedürfnis ins Spiel – und zwar eines, das nicht unbedingt sexy klingt, aber Gold wert ist: Sicherheit.

Viele junge Paare denken bei Sicherheit an Haftpflichtversicherungen oder solide Altersvorsorge. Aber Beziehungssicherheit? Die ist das emotionale Fundament, auf dem sich alles andere aufbauen lässt: Entwicklung, Abenteuerlust, Gelassenheit, Vertrauen.

Nestbauerin trifft Nomadenherz

Wir haben das selbst erlebt: Drei Kinder, drei Umzüge, neue Jobs, neue Schulen. Und immer wieder hat Silvia das Familiennest umgebaut, Kinder in neue Umgebungen eingefühlt und nebenbei ihre eigene Karriere nicht aus den Augen verloren. Rüdiger? Der konnte sich zurücklehnen und wusste: Wenn Silvia sagt, es wird klappen – dann klappt es. Diese Art von Verlass ist unbezahlbar. Dafür hätte Rüdiger nie einen Ort gewählt, in dem Silvia sich nicht wohlgefühlt hätte. Das war das unausgesprochene Gesetz unserer Beziehung.

„Anderssein“ ist am Anfang sexy, später anstrengend

In vielen Beziehungen verliebt man sich ja genau in das, was der andere nicht ist. Die Ruhige liebt den Wilden. Der Freiheitsliebende bewundert ihre Bodenhaftung. Und irgendwann? Irgendwann nervt genau das.

Denn wenn sich das eigene Sicherheitsbedürfnis meldet, dann wird aus dem charmanten Freigeist schnell der unverantwortliche Chaot, und aus der ruhigen Seele die langweilige Sesshafte. Hier beginnt der eigentliche Beziehungssport: das Lieben des Andersartigen – und das Einüben von Kommunikation, statt Panik oder Kontrolle. Das ist deine bewusste Entscheidung, denn dieses Lieben fällt eben auch nicht vom Himmel.

Kontrolle ist keine Lösung

Wer sein Sicherheitsbedürfnis zu sehr aufdreht, fängt an zu kontrollieren: WhatsApp-Verlaufsstudien, Standortfreigaben, subtiles Nachfragen mit detektivischer Methodik. Leider macht das nichts sicherer, sondern meist alles kaputter. Sicherheit entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch gelebtes Vertrauen. Und durch gegenseitige Absprachen, die nicht wie Verträge wirken, sondern wie Versprechen.

Frauen und das Sicherheitsgen

Klar, die Rollenbilder verändern sich. Und trotzdem beobachten wir im Coaching oft: Bei Frauen steigt das Bedürfnis nach Sicherheit rasant, sobald das erste Kind unterwegs ist. Schon in der Schwangerschaft wird auf den Nestbau-Modus geschaltet. Das hat nichts mit Schwäche zu tun, sondern ist ein uraltes Schutzprogramm. Wer das als Partner oder Partnerin versteht, unterstützt nicht nur – er gibt Sicherheit zurück.

Und jetzt du: Wie sicher ist deine Beziehung?

Hier ein paar liebevolle Fragen zur Reflexion:

  • Weißt du, was deinem Partner oder deiner Partnerin Sicherheit gibt?
  • Was gibt dir Sicherheit? Ist dein Sicherheitsbedürfnis sehr hoch oder sehr niedrig?
  • Ist euer Vertrauen stabil genug, damit sich beide entfalten können?
  • Oder gibt es Regeln, die gar keine Sicherheit schaffen, sondern nur den anderen einengen?

Die gute Nachricht: Sicherheit in der Partnerschaft ist keine Einbahnstraße. Sie wird nicht gegeben, sondern entsteht in der Begegnung. Sie heißt: Ich bin für dich da – aber ohne dich festzuhalten.

Und das ist vielleicht das Sicherste, was wir einander schenken können.

Die Liebe fällt ja nicht vom Himmel

Die fünf Phasen einer erfüllten Partnerschaft

Unser Buch liefert in jeder Phase der Partnerschaft wertvolle Erkenntnisse und eignet sich auch hervorragend als „Lebensbegleiter“ für alle und auch junge Paare, damit sie gar nicht erst in bekannte „Fallen“ tappen oder diese schnell erkennen. Es ist somit auch ein ideales Geschenk für jedes Paar und auch für sich selbst. 

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